Zahlenspielereien -

eine interessante Statistik

 

Der deutsche Buchmarkt in Zahlen *

Bei jährlich 10.000 bis 15.000 Printtiteln deutscher Publikumsverlage und 70.000 bis 100.000 Büchern unabhängiger Autoren hat es jeder schwer, nicht unterzugehen. Hinzu kommt die Annahme, ein Selfpublisher käme zumeist wegen mangelnder Qualität seiner Werke nicht bei Verlagen unter.

Nun sind Verlage keine Wohlfahrtsunternehmen! Zumindest müssen Sie ihre Kosten decken, und wenn sie Übersetzungen ausländischer Bestseller kaufen anstatt unbekannte Autoren aufzubauen, verringern sie ihr Risiko.

Auch ihre Kapazität ist begrenzt: Die großen bringen 50 bis 150 Bücher auf den Markt, Klein- und Kleinstverlage "bemühen sich" um 5 bis 10.

 

Die Authors' Challenge macht sich zur Aufgabe, einzelne Autorinnen und Autoren mit ihrer Vita und mit ihrem Schreibstil vorzustellen und sie auf die Weise aus der Masse herauszuheben. Natürlich gleichfalls, um zu beweisen: Auch Selfpublisher schreiben gute Bücher!

 

Der Lohn fürs Buch *

Unabhängige Autoren haben heutzutage übers Internet die Möglichkeit, nicht nur eBooks zu veröffentlichen, sondern auch gedruckte Bücher (Print on Demand). Meist ist das (je nach Anbieter) kostenlos, und das Salär für eine gedruckte Seite beträgt durchschnittlich 14 Eurocent - alle Verkäufe zusammengenommen. Dabei erfordert eine Seite mehrere Stunden Arbeit von der Idee über den Plot, das Schreiben, das Überarbeiten bis hin zu Covergestaltung, Buchsatz und Hochladen. Da die Druckseite regelmäßig kleiner ist als das übliche Schreibformat in MS Word - die wenigsten Autoren nutzen eine spezielle Schreibsoftware -, dürft ihr auch gern die 14 Eurocent als Stundenlohn annehmen dafür, dass er euch gut unterhalten will. Man schätzt, dass nur rund 100 deutschsprachige Autoren ohne weitere Einkünfte von ihren Werken leben können. 

 

Tantiemen: Was zahlt der Verlag?

Nur etwa jedes 50. unaufgefordert eingesandte Manuskript gelangt bis zur Druckerpresse. Reich werden die Autoren auch dann nicht unbedingt, wenn sie es unter die Fittiche eines Verlags geschafft haben. 

Auf den Nettopreis eines gedruckten Buchs wie auch (seit 1.12.2019) eines eBooks fallen 7% Umsatzsteuer an.

Zahlt der Leser beispielsweise 11,99 €,

teilen sich der Verlag und der Vertrieb die verbleibenden 11,20 €.

Dem Groß- und Einzelhandel gewährt der Verlag je nach Abnahmezahlen zwischen 30 und 50% Rabatt. Im Beispiel bleiben ihm gerundet 6 €, wovon er Druckkosten, Kosten für Büros, Lagerkosten und Löhne und Gehälter bestreiten muss für Lektor*Innen, Korrektor*Innen, Coverdesigner und Ausgaben fürs Marketing. Und natürlich den Autor.

Die Tantiemen des Autors belaufen sich auf eine Staffel von 5% bis 7% je verkauftem Buch - in Abhängigkeit vom Absatz. Im Beispiel wären das höchstens 60 Eurocent.

Mehr bekommt übrigens der verlagsunabhängige Autor, wenn er selbst über die Internetplattformen hochlädt und verkauft. Das kann dann schon einmal gut das Doppelte bis Zweieinhalbfache sein. Dafür dürften seine Absatzzahlen geringer sein, da er regelmäßig nicht über die Verbindungen zum Handel verfügt, sein Besuch auf Messen zur Buchvorstellung zu teuer ist, und sein Marketing selten die Reichweite von Verlagswerbung erreicht.

Das schlanke eBook, ohne Verlag geschrieben für die Authors' Challenge und hochgeladen bei Amazon, folgt anderen Kalkulationsgrundsätzen. Nach Abzug der USt beansprucht Amazon eine geringe so genannte Transportgebühr für die elektronische Übermittlung zum Kunden, beim Verkaufspreis unter 2,99 € erhält der Autor vom Restbetrag 35%, er nimmt von den 99 Eurocent also rund 31 Eurocent ein. Bei den übrigen Veröffentlichungsplattformen sieht das ähnlich aus.

Da die meisten für eBooks ab 2,99 € 70% Tantiemen zahlen, findet ihr am häufigsten Preise in dieser Größenordnung.

 

Anreiz

Egal, ob Verlags-, Hybrid- oder unabhängiger Autor, eine Rezension, besonders eine gute, ist für den Autor Anerkennung und Ansporn gleichermaßen. Auch eure Amazonsternchen sind willkommen, denn sie tragen dazu bei, einen Autor etwas bekannter zu machen.

 

 

* Die Zahlen stammen aus verschiedenen Quellen im Internet und stellen Größenordnungen dar. Für konkrete Angaben sind sie auch deshalb zu ungenau, weil sie von Jahr zu Jahr schwanken, aber im Netz nicht aktualisiert werden.